Bioökonomie_Empfang_Wien_DS-186
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Klimaministerin Leonore Gewessler beim "Bioeconomy Austria" Empfang, Foto: Holzcluster Steiermark

17. November 2022

Bioeconomy Austria: Wissenstransfer zu KMU

Das österreichweite Bioökonomie-Netzwerk befindet sich erfolgreich im Aufbau. Über 150 Partner:innen aus regionalen Clustern & Plattformen, Wirtschaft, Forschung, Politik und Gesellschaft sind bereits Teil des wachsenden Netzwerks und vom gemeinsamen Erfolg überzeugt.

Im Rahmen eines feierlichen Abendempfangs am Dienstag, 8.11.2022 an der Universität für Bodenkultur Wien, haben Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Klimaministerin Leonore Gewessler den erfolgreichen Aufbau des bundesweiten Netzwerks für Bioökonomie verkündet.

Im zehnköpfigen Projektkonsortium ist der Arbeitsschwerpunkt von Innovation Salzburg der Wissenstransfer mit besonderem Fokus auf die reale Situation der österreichischen Klein- und Mittelbetriebe (KMU). Fünf Monate nach Projektstart wurden bereits über 150 Partner:innen aus regionalen Clustern & Plattformen, Wirtschaft, Forschung, Politik und Gesellschaft für „Bioeconomy Austria“ gewonnen. „Bioeconomy Austria“ ermöglicht diesen den Austausch von Informationen und Know-how.

Entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden von den Partner:innen gemeinsam Wege gesucht, Abfälle zu vermeiden und fossile Rohstoffe durch nachwachsende Alternativen zu ersetzen. Der erste Schwerpunkt des Netzwerks liegt auf dem Rohstoff Holz.

Die Netzwerkpartner:innen strichen im Rahmen des feierlichen Empfangs die Bedeutung von „Bioeconomy Austria“ hervor:

Aus Sicht der Forschung betont Boris Hultsch, Geschäftsführer der Kompetenzzentrum Holz GmbH (Wood K plus): „Wir sehen im Netzwerk Bioeconomy Austria die große Chance, die Bioökonomie als Leitthema für Österreich sowie Europa in Politik und Gesellschaft zu verankern. Für die Umsetzung werden vor allem innovative Lösungen für neue Werkstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz und neue effiziente Prozesstechnologien für Betriebe benötigt. Genau das ist die Forschungsexpertise und Mission von Wood K plus, die wir in das neue Bioökonomie-Netzwerk einbringen.“

Monika Kanzian von den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) ergänzt: „Holz wächst nach und ist in relevanter Menge sowie räumlicher Nähe verfügbar. Das macht diesen Rohstoff für den gesellschaftlichen Wandel in Richtung Bioökonomie so wichtig. Die ÖBf leistet mit der Bereitstellung von jährlich rund 1,5 Mio. Erntefestmetern Holz einen wichtigen Beitrag dazu. Bioeconomy Austria vernetzt uns mit wichtigen PartnerInnen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – so können zusätzliche Potenziale im Bereich der Bioökonomie ausgeschöpft werden.“

„Aus der Sicht der Holzindustrie bietet die Bioökonomie die große Chance, wissensbasiert die Erzeugung und Nutzung nachwachsender Ressourcen zu forcieren, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren im Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems bereitzustellen. Somit hat sie das große Potenzial, neuartige ökologische Lösungen hervorzubringen. Um dies zu erreichen, ist ein großes Netzwerk wie Bioeconomy Austria unumgänglich, um den Diskurs und gegenseitigen Austausch zu fördern“, fasst Dieter Lechner, stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbands der Holzindustrie Österreich, die Vorteile des Netzwerks zusammen.

Vernetzung der Bundesländer-Cluster

Ein besonderer Fokus von „Bioeconomy Austria“ liegt auf der Vernetzung der regionalen Bundesländer-Cluster untereinander. Dabei werden diese auch mit Aktivitäten des Bundes und der EU verknüpft. Für Salzburg ist Innovation Salzburg Teil des Netzwerks und entwickelt nach Erfassen der Bedürfnisse und der Anforderungen aus der Wirtschaft (Fokus auf KMU) geeignete Formen der Wissensaufbereitung und Praxisüberführung, um Unternehmen von Hightech bis zu Lowtech zu erreichen. „Wir sehen die Bioökonomie und den nationalen Schulterschluss dazu als Chance, um unseren Wirtschaftsstandort und unsere Unternehmen zu stärken“, sagt Walter Haas, Geschäftsführer von Innovation Salzburg (im Bild rechts mit Werner Balika, Foto: Holzcluster Steiermark). Seitens der Atomic Austria GmbH ergänzt Helmut Holzer (Director Quality, Anticipation & Advanced Research): „Man muss über den Tellerrand hinausblicken und die Möglichkeit nutzen, sich mit Stakeholdern aus anderen Industriezweigen auszutauschen. Nur durch Kollaboration kann man die Erfordernisse der Zukunft lösen.“

In weiterer Folge wird das Netzwerk auf alle nachwachsenden Rohstoffquellen der Bioökonomie ausgeweitet – von Acker, über Wasser bis hin zu biobasierten Reststoffen. Bis 2024 entsteht so aus dem wachsenden und vorwettbewerblichen Netzwerk ein österreichweiter Bioökonomie-Cluster. „Bioeconomy Austria“ ist ein Leuchtturmprojekt der nationalen Bioökonomiestrategie und wird durch den Österreichischen Waldfonds gefördert.

Auf der neu geschaffenen Kooperationsplattform www.bioeconomy-austria.at ist die Vernetzung mit allen beteiligten Partner:innen auf direktem Wege möglich. Sie ist damit das Tor zur Bioökonomie in Österreich. Das wachsende Netzwerk steht allen interessierten Organisationen offen.

Ihr Kontakt zu Bioeconomy Austria

Balika2

DI Dr. Werner Balika

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