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Foto: Bergspezl

20. Oktober 2021

Bergspezl expandiert in die Online-Welt

Große Onlinehändler machen das Leben des stationären Handels schwer. Um sich am umkämpften Markt zu behaupten, müssen sie ebenfalls online präsent sein. Aus diesem Grund hat Bergspezl, Bergsport- und Bikehändler aus Salzburg, nicht nur einen Onlineshop gelauncht, sondern auch alle Verkaufsprozesse – von der Bestellung, bis zum Versand und Retoure – digitalisiert. Mit ca. zwanzig. Mitarbeiter:innen

Seit Februar 2021 kann man die Produkte des Bergsportspezialisten nun auch online erwerben. „Bergspezl verfolgt im Verkauf eine ganzheitliche Strategie: Wir sind online und offline“, sagt Geschäftsführer Stefan Scherholz. Neben den vier bestehenden Filialen sollen noch weitere in ganz Österreich dazukommen. „Die Onlinestrategie vom Bergspezl ist eigentlich eine Strategie der Logistik“, ergänzt Stefan Scherholz Was das bedeutet? Mit dem Launch eines Shops ist es im E-Commerce noch lange nicht getan. Der große Aufwand steckt in den Abläufen dahinter. 

Verteilte Lager sparen Kosten

Stefan Scherholz wollte den Schritt in die Onlinewelt nämlich durchgängig gestalten. Das bedeutet, dass von der Bestellung, der Bezahlung, der Kommissionierung, der Logistik bis hin zum Rückversand alles digital abläuft. Der Onlineshop ist dafür mit dem ERP-System vernetzt. Das besondere daran ist, dass es beim Bergspezl kein zentrales Lager gibt, sondern der Bestand aus den Filialen herangezogen wird. Wenn eine Kundin oder ein Kunde etwas bestellt, unterstützt das Shopsystem dabei, jene Filiale für den Versand auszuwählen, die am meisten von dem Produkt vorrätig hat. Von dieser Filiale wird das Produkt versendet. Das Bergspezl-Team scannt die Ware mit einem Smartphone und zieht sie so vom Bestand der Filiale ab. Die Produkt- und Versanddaten werden an den Versandpartner automatisch übermittelt, damit die Abholung der Ware schneller und einfacher abgewickelt werden kann. Auch der Rückversand an die Filiale erfolgt digital.  

Dieses System mit den dezentralen Lagern und der durchgängigen digitalen Abwicklung spart enorme Logistikkosten. Doch auch beim Thema Verfügbarkeit spielen die verteilten Lager Bergspezl in die Hände. „Ich müsste sonst die gesamte Ware, die ich schon stationär habe, auch noch in einem extra Lager haben“, so Stefan Scherholz. Da viele Lieferanten aktuell wegen der Pandemie Lieferschwierigkeiten haben, wäre das eine zusätzliche Belastung. 

Bei der Umsetzung des E-Commerce-Systems wurde der Bergspezl von externen Partner:innen unterstützt. Die Schnittstelle zur Logistik musste zum Beispiel programmiert werden. Dafür bekam der Händler die DigiCommerce, die E-Commerce-Förderung des Landes Salzburg. Innovation Salzburg unterstützte ihn bei der Einreichung. „Die Einreichung gemeinsam mit Innovation Salzburg hat reibungslos funktioniert. Wir konnten so zum Beispiel die Programmierung der Logistikschnittstelle über die Förderung abrechnen“, so Stefan Scherholz. 

Hürden auf dem Weg in die Online-Welt

Teil der Onlinestrategie ist auch Online-Werbung. „Wir sind in Österreich noch nicht so bekannt, weil wir nur wenige Filialen haben. Und auch online, zum Beispiel in Google Rankings, muss man sich gegen andere Onlinehändler behaupten“, erklärt Stefan Scherholz. 

Den Weg zu einem funktionierenden E-Commerce-System hat er jedenfalls unterschätzt. Die Schnittstellen zum ERP sind sehr komplex. Das Bergspezl-Team bewältigte auch viele Herausforderungen, mit denen sie gar nicht gerechnet haben. „Es gibt zum Beispiel keine standardisierten Produktfotos in der Sportbranche. Jeder Hersteller liefert Fotos in anderer Form oder verweist gar auf seinen gedruckten Katalog. Das macht die Gestaltung eines ansprechenden Onlineshops nicht gerade einfacher“, erzählt Stefan Scherholz von den Hürden. 

Trotz aller Herausforderungen fällt das Fazit positiv aus. Wie sich das ganze auf den Umsatz auswirkt, wird man aber erst sehen. Bergspezl verfolgt einen Plan für die nächsten zwei bis drei Jahre, in dem der Onlineshop stetig verbessert und Online-Marketing betrieben wird. „Wir befinden uns da noch in der Lernkurve“, so Stefan Scherholz. 

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Mag. Romana Schwab

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