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7. Februar 2023

7 Tipps für die interkulturelle Zusammenarbeit

Die Kultur beeinflusst das Arbeitsleben: die Scheu des Kollegen für neue Tools und Arbeitsweisen, die Sympathie der Kollegin gegenüber klaren Strukturen und Regeln oder der lockere Umgang des Kollegen mit Deadlines – da kann es auch mal zu Konflikten kommen! Das muss aber nicht sein! Interkulturelle Kompetenzen fördern das Verständnis füreinander und stärken die Zusammenarbeit.

Andere Länder – andere Sitten: Im Urlaub ist uns ganz klar, dass im Urlaubsland vieles anders abläuft, als wir es gewohnt sind. Im Arbeitsalltag werden kulturelle Unterschiede aber oft unterschätzt. Wir gehen davon aus, dass jemand anderes genauso arbeitet und denkt wie wir. Und dass wir mit Personen aus vielen verschiedenen Ländern zusammenarbeiten, ist dank Globalisierung und Fachkräftemangel in vielen Unternehmen schon Normalität.

Sie möchten mehr über das Thema erfahren? Nehmen Sie an unserem Workshop zum interkulturellen Arbeiten im IT Bereich teil. Hier geht es zur Anmeldung.

Das sind unsere 7 Tipps, wie interkulturelle Zusammenarbeit gelingen kann, die wir gemeinsam mit dem Experten für interkulturelle Kommunikation, Wolfgang Schwaiger, ausgearbeitet haben:

1. Bereiten Sie sich vor

Kommt eine neue Mitarbeiterin oder ein neuer Mitarbeiter aus einem anderen Land ins Unternehmen, können sich die Kolleg:innen darauf vorbereiten. Erarbeiten Sie zum Beispiel in einem Workshop, welche kulturellen Unterschiede es gibt. Das können Sie machen, indem Sie zum Beispiel Modelle, wie die sechs Kulturmodelle von Geert Hofstede, heranziehen.

Diese Modelle beleuchten Faktoren, die kulturelle Unterschiede widerspiegeln. Zum Beispiel: Welche geschichtlichen Ereignisse prägen die Kultur des Landes? Der Fall der Sowjetunion in Russland, die Apartheit in Südafrika oder die Erlangung der Unabhängigkeit von Großbritannien in Indien waren Ereignisse, die bis heute Land und Leute beeinflussen.

Man kann sich auch anschauen, wie Angehörige einer Kultur zu Rechtsnormen stehen. Falsch parken oder zu schnell fahren? Schwindeln in einer Prüfung? In Österreich eine Bagatelle. In anderen Ländern geht man strikter mit solchen Vergehen um. In Norwegen werden Missachtungen der Geschwindigkeitsbegrenzung oder falsch parken streng geahndet. Und in den USA wird man leicht verraten, wenn man schwindelt.

Diese Modelle sind Werkzeuge, damit Mitarbeitende ein Gefühl für die Kultur, Sitten und Gedankenweisen des neuen Mitarbeitenden bekommen. Aber Achtung: Auch innerhalb eines Landes gibt es natürlich kulturelle Unterschiede! So kann man schließlich schwer einen Burgenländer mit einem Vorarlberger vergleichen.

Kulturunterschiede nach dem Modell von Geert Hofstede können Sie hier vergleichen.

2. Ernennen Sie einen Diversity Ambassador

Leben Sie Diversität in der Firma. Ein Diversity Ambassador – oder Kulturbeauftragte:r (zum Beispiel jemand aus der Personalabteilung) – kann Ansprechperson sein, wenn es Konflikte gibt, Diversitäts-Programme leiten, Teammitglieder in Kulturunterschieden schulen oder interkulturelle Veranstaltungen organisieren.

3. Führen Sie ein Buddy-System ein

Teilen Sie neuen internationalen Mitarbeitenden einen eigenen Buddy aus dem Unternehmen zu. Das muss natürlich bei beiden Seiten auf Freiwilligkeit basieren. Der Buddy hilft der neuen Kollegin oder dem neuen Kollegen, sich im Unternehmen und auch im Land einzuleben. Er kann zum Beispiel bei Behördenwegen oder Übersetzungen helfen, kann Tipps für Freizeitaktivitäten mit der Familie geben oder einfach für Fragen im Unternehmensalltag bereitstehen. So fühlen sich neue Kolleg:innen willkommen und finden sich im neuen Land und Unternehmen besser zurecht.

4. Achten Sie auf Kulturschock-Symptome

Kulturschocks sind nicht zu unterschätzen und können dazu führen, dass neue Mitarbeitende das Unternehmen auch bald wieder verlassen. Ein Kulturschock kann viele Gründe haben: die große Entfernung zu Familie und Freunden, unterschiedliche Klimazonen, anderes Essen und Gebräuche und vieles mehr.

Typische Symptome eines Kulturschocks sind: Stressreaktionen, wie Kopfschmerzen, die Person leidet unter Schlaflosigkeit, hat eine verminderte Leistungsfähigkeit und vermeidet den Kontakt zu Kolleg:innen.

Es gilt, sensibel mit dem Thema umzugehen! Diese Symptome können schließlich auch eine andere Ursache haben. Bei einem Kulturschock kann ein Buddy nützlich sein. Aber auch regelmäßige Mitarbeiter:innengespräche können helfen, die Person dabei zu unterstützen, gut im neuen Land anzukommen.

5. Inklusion statt Integration

Es ist wichtig, in der Unternehmenskultur eine Akzeptanz für Diversität zu etablieren. Inklusion statt Integration!

Integration bedeutet: Jemand soll sich an meine Kultur anpassen. Inklusion bedeutet: Wir akzeptieren des Anders-sein und nehmen die andere Person mit ihrem Wertesystem auf. Und wir sind auch selbst bereit, uns zu ändern.

Unternehmen, die Inklusion leben, können einen Wettbewerbsvorteil entwickeln: sie können Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, sie haben es leichter in anderen Märkten, weil sie die Kultur schon kennen, und sie sind als Arbeitgeber für internationale Fachkräfte attraktiv.

6. Variety is the spice of life

Das sagte schon der Dichter William Cowper. Deswegen erfreuen Sie sich doch im Unternehmen an den kulturellen Unterschieden. Wie wäre es denn mit einer türkischen Teezeremonie vor einem Meeting, einem Abend mit syrischer Musik und Tänzen oder ein Mittagessen, wo jede und jeder etwas aus der Landesküche mitbringt? Auch Workshops, wo internationale Mitarbeitende Sitten und Bräuche aus ihrem Land vorstellen, können das Verständnis füreinander fördern.

7. Aller Anfang ist leicht

Schon von Beginn an können Unternehmen dazu beitragen, dass neue Kolleg:innen sich wohlfühlen: Laden Sie internationale Fachkräfte bereits in der Stellenausschreibung dazu ein, sich zu bewerben. Ein einfaches „Wir heißen internationale Bewerber:innen ausdrücklich willkommen“ wirkt einladend und sympathisch. Machen Sie auf gezielte Programme, die neue Teammitglieder aus dem Ausland unterstützen oder Traineeprogramme, aufmerksam.

Und natürlich: englische Stellenausschreibungen und internationale Jobbörsen helfen dabei, mehr internationale Kandidat:innen zu erreichen!

 

Diese Tipps sind kein Allheilrezept für gelungene interkulturelle Zusammenarbeit. Es gilt, sich immer wieder mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich bewusst zu machen, dass nicht jeder so ist, handelt und denkt wie man selbst. Wenn Sie Fragen zur Zusammenarbeit mit internationalen Mitarbeitenden haben oder Ihre Personalsuche auf internationale Ebene ausweiten wollen, beraten wir Sie gerne!

Ihr Kontakt zum Welcome Service

Klingenschmid

Mag. Ulrike Klingenschmid

Talent Attraction Management, Welcome Service

+43 5 7599 722 74
ulrike.klingenschmid@innovation-salzburg.at

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