SalzburgMediaSummit_WalterHaas_HannesSchalle_MartinKocher_IreneSchulte_WilfriedHaslauer
v. l.: Walter Haas (Innovation Salzburg), Hannes Schalle (Moonlake Entertainment), Bundesminister Martin Kocher, Irene Schulte (IV Salzburg), Landeshauptmann Wilfried Haslauer (Foto: Markus Christ)

31. Juli 2023

„Algorithmen, Brands & Emotionen“ beim Salzburg Media Summit

Am 28. Juli trafen sich Kreative, Expert:innen und Manager:innen aus der Medien- und Technologiewirtschaft zum traditionsreichen Event der Fachvertretung Film und Musik Salzburg, Innovation Salzburg und der Industriellenvereinigung Salzburg im Schloss Leopoldskron.

Die Welcome Notes beim Salzburg Media Summit kamen heuer von Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer, dem Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft Martin Kocher, Innovation Salzburg Geschäftsführer Walter Haas und IV Salzburg Geschäftsführerin Irene Schulte. „Österreichs führender Medienstandort Salzburg hat für eine prosperierende Weiterentwicklung sehr gute Vorzeichen – wir werden alle Vorteile, die das Land bietet, hier noch optimieren und unterstützen“, sagte LH Wilfried Haslauer. Wirtschaftsminister Martin Kocher betonte einmal mehr, „dass der Förderetat FISA+ nach oben offen sei – allerdings müssen eben alle Voraussetzungen bei den Anträgen die Mittelfreigabe erfüllen“ und er freut sich sehr, dass Österreich nun im EU-Konzert der Medienwirtschaft besser gerüstet ist.

Die Rolle von AI

Danach diskutierten unter der Moderation von Ralf Hillebrand (Salzburger Nachrichten), Carina Zehetmaier (Präsidentin Woman in AI, Wien), Nike Emich (Burda Media, München), Roland Kwitt (Universität Salzburg) und Matthias Röder (Karajan-Institut Salzburg) über „Brave New World? – Die Komplexität von sozialen Medien und KI-gesteuerten Anwendungen”. Als Fazit hier zeigte sich, „dass KI den Redaktions- und Produktionsalltag seit Längerem durchaus beeinflusst und sich die Rollen dauerhaft verändern werden“, so Nike Emich von Burda Media. Das wird auch die über 350 Mitgliedsbetriebe der Film- und Musikwirtschaft in Salzburg treffen. Richtig eingesetzt kann KI menschliche kreative Prozesse verstärken und bereichern – siehe das Projekt „Beethoven X“. Während Roland Kwitt die hohe Rechenleistung von KI-Systemen erklärte, war es ihm auch wichtig zu sagen, „dass es noch längere Zeit keine autonomen Systeme geben wird“. Die im Thema AI engagierte Juristin Carina Zehetmaier betonte, „dass die rechtliche Seite noch in einem absolut schwebenden Zustand ist und daher noch viele Prozesse verursachen wird“. Ein praktisches Beispiel wie KI schon funktioniert, allerdings ausschließlich als Mensch-Maschine-Modell, zeigte Matthias Röder anhand des AI-Kompositionsprojektes „X/AI“ – also der Fertigstellung der unvollendeten zehnten Sinfonie durch eine KI. „Dies geschah allerdings mit menschlicher Hilfe von drei Experten führender Universitäten.“

Sechs Monate FISA+

Branchenpolitisch interessant wurde es als Sylvia Vana (BMAW) und Alexander Dumreicher-Ivanceanu (WKÖ, Fachverband Film- und Musikwirtschaft) gemeinsam mit Hannes M. Schalle ein erstes Zwischenresümee nach sechs Monaten mit dem neuen Fördermodell FISA+ zogen. Hier war man sich einig: Das Modell hat sich bereits gut bewährt und international für Gesprächsstoff in der Branche gesorgt. Österreichs Filmproduktionswirtschaft hat sich dadurch bereits wesentlich durch mehr Aufträge bzw. Finanzierungsmöglichkeiten zum Positiven verändert und wird in den kommenden Jahren davon weiter profitieren, wenn man sich auch im Land dafür bestens weiterentwickelt. Dumreicher-Ivanceanu betonte als Obmann des Fachverbands „das international hohe Interesse, vor allem durch die Verlässlichkeit der österreichischen Wirtschaftslage“, Sylvia Vana „die hohe Leistung aller Beamt:innen, die die Fülle der Anträge im letzten Halbjahr entsprechend abgearbeitet haben“.

Im abschließenden Fachpanel besprachen bei „Redefine Content! – Streaming, Cinema and Free TV strategies” Annette Hess (Autorin für ARD, ZDF, Amazon, Disney+), Bernd von Fehrn (Warner Bros. International Television), Goetz Hoefer (ServusTV) und Roland Teichmann (Österreichisches Filminstitut) ihre Einschätzungen zur Zukunft der Bewegtbild-Unterhaltung; hier moderierte Harald Fidler (Der Standard). Die aktuelle Krise der großen Streaming-Anbieter und das Platzen der „Serien-Blase“ „beendet die Goldgräberstimmung in der Branche“, erklärte die erfolgreichste Autorin im deutschen Sprachraum, Annette Hess. Sie räumte aber ein, „dass durch die Konsolidierung bei den Streamern und das FreeTV eine neue, auch positive Symbiose entstehen wird.“

Erwartungen an Media Summit übertroffen

Summit-Initiator Hannes M. Schalle (Vorsitzender der Fachvertretung Film und Musikwirtschaft Salzburg): „Wir haben das richtige Thema gewählt. Die Resonanz auf die Einladung übertraf unsere Erwartungen als Veranstalter bei weitem. Die Einladung an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Salzburg Summit hat sich bewährt, und auch die internationalen Gäste schätzen den Austausch und das besondere Ambiente. Salzburg ist damit neben der Top Film- und Produktionslocation in Österreich auch als Ort für wichtige Branchen-Diskussionen nachhaltig etabliert. Das Eröffnungswochenende der Salzburger Festspiele hat damit auch ein Element mit einer klaren digitalen und globalen Zukunftsperspektive. Das wollen wir 2024 fortsetzen.“

Das könnte Sie auch interessieren

10. Juli 2024

Förderungen für Film-, TV- und Streamingprojekte

Österreich wartet mit nationalen und regionalen Förderungen für Filmprojekte auf. Gefördert werden internationale Serviceproduktionen genauso wie österreichische Kinofilme oder Nachwuchsproduktionen. Kino, TV und Streaming sind davon abgedeckt. Der größte Baustein davon ist das Anreizmodell FISA+.

27. Mai 2024

Mr. Eddy: Wie interessant ist Salzburg für Netflix?

Im Namen unserer Filmlocation Salzburg durften wir eine Delegation von Netflix empfangen. Beim Spaziergang durch die Innenstand und Hellbrunn konnte sich das Team einen Eindruck der Filmkulisse Salzburg machen. Steve Eddy, Director der DACH Region für Netflix, hat uns bei der Gelegenheit ein paar Fragen beantwortet.

17. November 2023

Salzburg bekommt erstes Virtual Production Studio

Take 2 Studios in Salzburg Sam eröffnet erstes Virtual Production Studio Österreichs.

8. November 2023

Ausbildung für Filmschaffende

Salzburg ist der zweitgrößte Medienstandort in Österreich und ein vielseitiger Standort für (Film-)Produktionen. Der perfekte Ort also, um hier auch eine Ausbildung in diesem Bereich zu beginnen.

Unser Newsletter

Bitte füllen Sie das Pflichtfeld aus. / Please fill in the required field.
Bitte füllen Sie das Pflichtfeld aus.
Bitte füllen Sie das Pflichtfeld aus.
Bitte füllen Sie das Pflichtfeld aus.
Bitte füllen Sie das Pflichtfeld aus. / Please fill in the required field.
Bitte füllen Sie das Pflichtfeld aus.