Am 26. Juli feiert der Salzburg Media Summit sein 20-jähriges Bestehen – und mit ihm ein außergewöhnliches Kapitel österreichischer Mediengeschichte. Aus einem vormals kaum erschlossenen Terrain entwickelte sich Salzburg in zwei Jahrzehnten zu einem der stabilsten und wachstumsstärksten Medienstandorte Österreichs mit internationaler Strahlkraft.
Von der Vision zur Erfolgsgeschichte
Den ersten Impuls setzte 1986 die Etablierung von Sony DADC als zukunftsweisende Investition in die damals noch junge digitale Medienproduktion. In den 1990er-Jahren folgten internationale Produktionen in Zusammenarbeit mit der Kirch-Gruppe: Hunderte Stunden Fernsehmaterial von den Salzburger Festspielen konnten so aufgezeichnet und weltweit verbreitet werden.
Ein Meilenstein war die Einführung der Filmförderung (konkret: die kommerzielle Herstellungsförderung des Landes Salzburg) im Jahr 2002. Das war ein entscheidender Schritt zum Aufbau einer nachhaltigen Medienwirtschaft und attraktiven Filmlocation. Auch Dietrich Mateschitz stärkte mit gezielten Investitionen im Rahmen seiner Konzernstrategie die Dynamik des Standorts.
Neue Fördermodelle als Wachstumstreiber
2023 wurde der Aufwärtstrend durch das neue FISA+ Incentive-Modell des Bundes nochmals deutlich verstärkt. Der Produktionsumfang in Salzburg stieg signifikant, begleitet von zwei Besuchen des damaligen Bundesministers Martin Kocher beim Salzburg Media Summit – ein starkes Signal für die politische Relevanz des Standorts.
2025 aktualisierte das Land Salzburg seine Förderrichtlinien für wirtschaftlich relevante Filmproduktionen. „Ziel war es, aktuelle Entwicklungen der Branche besser abzubilden, die Standortbindung zu erhöhen und die Salzburger Branchendienstleister:innen langfristig zu stärken“, so die ressortzuständige Landeshauptfrau Karoline Edtstadler. „Damit schreiben wir die Erfolgsgeschichte der Filmlocation Salzburg weiter und stärken die wirtschaftliche Basis der regionalen Filmwirtschaft.“
4,7-fache Wertschöpfung: Förderung wirkt
Die wirtschaftlichen Effekte der Landesförderung bestätigt eine aktuelle Studie von paul und collegen consulting & econmove, beauftragt von Wirtschaftskammer, Fachverband Film- und Musikwirtschaft sowie Innovation Salzburg.
„Jeder investierte Förder-Euro bringt fast 4,7-fach Wertschöpfung nach Salzburg zurück – das ist im Bundesländervergleich ein Spitzenwert“, so Filmwirtschaftsexperte Michael Paul. Evaluiert wurde der Zeitraum von 2021 bis 2024, in dem 33 Filmprojekte mit insgesamt 2,37 Mio. Euro unterstützt wurden. Diese generierten rund 20 Mio. Euro Umsatz in Salzburg. Alleine die rund 500 Produktionsdrehtage brachten pro Tag rund 22.000 Euro an zusätzlicher Bruttowertschöpfung. „Aber es gibt auch noch Potenzial. Gerade an Vorleistungen wird noch einiges aus anderen Teilen Österreichs und dem Ausland nach Salzburg importiert. Die weitere Stärkung der Film-Dienstleiser:innen könnte helfen, mehr Wertschöpfung in Salzburg zu halten. Das braucht vor allem eine verlässliche Förderung von Film, die Investitionen der Unternehmen ermöglicht“, so Paul.
Europäische Auszeichnung für Felsenreitschule
Ein Höhepunkt des diesjährigen Salzburg Media Summits ist die Auszeichnung der Felsenreitschule als „Treasure of European Film Culture“. Die European Film Academy ehrt damit – im Namen ihrer Präsidentin Juliette Binoche – einen ikonischen Schauplatz, der durch The Sound of Music weltberühmt wurde und Salzburgs internationale Sichtbarkeit maßgeblich geprägt hat.
Salzburg als medienwirtschaftlicher Stabilitätsanker
Der Salzburg Media Summit ist heute zentrale Plattform für kreative Vordenker:innen, erfahrene Entscheider:innen und Standortakteur:innen. Gemeinsam werden hier parteiunabhängig, nachhaltig und kooperativ Impulse für die medienwirtschaftliche Zukunft gesetzt.
„Unsere Aufgabe ist es, Salzburgs Position nicht nur zu festigen, sondern aktiv weiterzuentwickeln“, betonen Walter Haas (Innovation Salzburg) und Hannes M. Schalle (Film & Musik Salzburg) im Namen aller Partner.
Wie der aktuelle Filmwirtschaftsbericht des ÖFI bestätigt, nimmt Salzburg eine zentrale Rolle im österreichischen Produktionsgeschehen ein:
- 6 % der österreichischen Produktionsunternehmen mit
- 16 % der Beschäftigten bzw. 26 % der Unselbstständigen
- 34 % der österreichischen Produktionswerte
- 52 % der erwirtschafteten Erlöse und Erträge
- 60 % verursachte Waren- und Dienstleistungskäufe
- 67 % der Bruttoinvestitionen
„Ohne die stabile Funktion Salzburgs hätten viele Zulieferbetriebe in den vergangenen, herausfordernden Jahren erhebliche Schwierigkeiten gehabt. Der Salzburg Media Summit ist Ausdruck dieses gemeinsamen Wegs“, meinen die Veranstalter unisono.
Filmlocation Salzburg als Dreh- und Angelpunkt
Die Filmlocation Salzburg ist bei Innovation Salzburg angesiedelt und zentrale Anlaufstelle für Filmschaffende, die in Salzburg produzieren möchten. Sie berät zur Filmförderung des Landes und unterstützt bei der Vernetzung mit regionalen Partnern. Mit dem Filmproduction Guide bietet sie eine umfassende Übersicht über Branchendienstleister:innen in Salzburg – von Technik- über Postproduktion bis hin zu spezialisierten Serviceunternehmen. Ziel ist es, Produktionen effizient am Standort zu begleiten, Wertschöpfung in der Region zu halten und Salzburg international als wettbewerbsfähige Filmlocation weiter zu etablieren.
Diesjähriges Programm mit hochkarätigen Gästen:
Programm Salzburg Media Summit 2025
Bilder

Die Partner:innen des 20. Salzburg Media Summits, von links: Hannes M. Schalle (Film & Musik Salzburg), Sylvia Vana (BMWET), Edith Urban (Innovation Salzburg), Severin Gruber (BMWET), René Tritscher (ABA – Austrian Business Agency), Irene Schulte (Industriellenvereinigung Salzburg), Roland Teichmann (ÖFI – Österreichisches Filminstitut) und Walter Haas (Innovation Salzburg), Foto: Innovation Salzburg/Benedikt Schemmer