TYPS – Siegfried Rumpfhuber on Snow (2)
Foto: ORIGINAL+

2. Februar 2021

Mit KI zum perfekten Schwung auf der Piste

Die Skifirma ORIGINAL+ setzt auf Künstliche Intelligenz (KI), um den Ski auf die Fahrer:innen anzupassen. Das perfekte „Setup“ bringt ein besseres Fahrgefühl und mehr Genuss beim Skifahren.

Künstliche Intelligenz kann dabei helfen, bessere Skifahrer:innen aus uns zu machen. Wie das geht? Indem sie den perfekten Ski für uns konstruiert.

Die Salzburger Skifirma ORIGINAL+ hat sich genau das zum Geschäftsmodell gemacht. „Marcel Hirscher hat durch intensives Skitesten das perfekte Setup für sich gefunden und damit den Ski, der am besten zu ihm passt. Im Massenmarkt ist dieses intensive Skitesten natürlich nicht möglich“, sagt ORIGINAL+-Geschäftsführer Siegfried Rumpfhuber (im Bild). Er ist ehemaliger FIS-Rennfahrer und ist seit vielen Jahren im Skibusiness tätig. 2018 gründete er seine Skifirma, um custom ski auf den Massenmarkt zu bringen.

 

TYPS – Siegfried Rumpfhuber Portrait mit Ski (1)
Customized Ski durch Künstliche Intelligenz und perfektem Skibau, Foto: ORIGINAL+

Vier Parameter zum passenden Ski

Was bedeutet Ski-Setup und custom ski? Es geht darum, dass der Ski so gebaut ist, dass er zum Körperbau, zum Können und zum Fahrstil der Fahrer:innen passt. Beratungsgespräche im Sporthandel können solche Basisdaten zwar ermitteln, sie stoßen dabei aber an Grenzen, aus der Masse an Skimodellen den richtigen für die Kundschaft herauszufinden.

Bei ORIGINAL+ ersetzt der KI-Konfigurator „ORIGO“ das Beratungsgespräch im Handel. Um den passenden Ski für sich zu ermitteln, können die Kund:innen direkt auf der Webseite von ORIGINAL+ ihre Daten in den Konfigurator eingeben. Die Daten, die abgefragt werden, reichen von Körpergröße und -gewicht, bis zum bevorzugten Fahrstil und Gelände, dem Können, die Häufigkeit, die der Ski genutzt wird bis hin zur bevorzugten Skiregion (der Schnee in Europa ist ein anderer als in Nordamerika oder Asien).

Aus diesen Daten rechnet ORIGO den am besten passenden Ski aus. 1.800 verschiedene Varianten sind möglich. Der Ski wird im Bau in der Länge und Breite, im Längsflex (Durchbiegung des Skis durch Druck), in der Verwindesteifigkeit (Torsion), sowie in den Tuningparametern Kantwinkel und Belagsstrukturen angepasst. „In meiner langen Karriere habe ich zu verstehen gelernt, welche Änderungen am Ski für die durchschnittlichen Skifahrer:innen spürbar sind. Das sind nur diese wenigen Parameter, die machen aber den Unterschied aus.“

Diese Komponenten können durch die Form des Holzkerns, der Art und durch verschiedene Einlagen wie Glasfaser oder Carbon beeinflusst werden. Das Ergebnis ist ein individuell angepasster Ski, der das Können und die Fahrweise der Kundin oder des Kunden berücksichtigt.

Automatisiert, digital und direkt

Die Qualität des Skis ist im High-End Bereich, der Preis aber im mittleren Segment. Das wird durch die Software ermöglicht, welche das Beratungsgespräch automatisiert. Außerdem gibt es bei der Salzburger Skifirma keine Lagerhaltungskosten, da erst nach Auftragserstellung produziert wird. Verkauft wird außerdem nur im Direktvertrieb.

ORIGINAL+ füttert die Software mit immer neuen Daten, wodurch sie ihre Konfiguration auch immer mehr verbessert. So werden Daten aus den Bewegungswissenschaften herangezogen und das Feedback von Skitester:innen eingearbeitet. Der Vorteil von ORIGO ist, dass die Software meinungsunabhängig und auch nicht von Skimarken abhängig ist. Das Personal im Sporthandel hat oft eine eigene Meinung, welches Skimodell oder welche Marke die Beste ist. Eine Software objektiviert die Daten und berechnet das beste Ergebnis passend zu den eingegebenen Daten.

Mit dem Konfigurator hat ORIGINAL+ ein Alleinstellungsmerkmal am Skimarkt. Um den Kund:innen den passenden Ski anbieten zu können, hat die Skibranche den Markt mit immer mehr Modellen überschwemmt. Das Ergebnis ist ein Markt mit über 1.400 Modellen (ohne Längenunterschiede). In dieser Masse haben Kund:innen den Überblick verloren, den passenden Ski zu finden ist quasi unmöglich. Es gibt kleine Konfiguratoren, die aber nur Basisdaten ermitteln und wenig Mehrwert bieten.

Ihr Kontakt für Digitalisierung

Nicole Ferber

Nicole Ferber, MSc

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