11. November 2025

Elf Millionen Euro für zukunftsweisende Forschung in Salzburg

EU und Land Salzburg unterstützen fünf neue Forschungs- und Transferzentren – Stärkung von Wirtschaft, Innovation und Lebensqualität. Am 11. November 2025 wurden sie erstmals vorgestellt.

Salzburgs Forschung bekommt kräftigen Rückenwind aus Brüssel: Mit rund elf Millionen Euro an Fördermitteln von EU und Land Salzburg werden fünf neue Forschungs- und Transferzentren in Salzburg aufgebaut. Damit wird die Entwicklung von Schlüsseltechnologien in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Klimaschutz, Gesundheit, Tourismus und Datensicherheit gezielt unterstützt.

Die Förderung erfolgt im Rahmen des EU-Programms IBW/EFRE – Investitionen in Beschäftigung und Wachstum, das den Aufbau regionaler Forschungskapazitäten und den Wissenstransfer in die Wirtschaft stärkt.

„Das ist ein großartiger Erfolg für die Salzburger Forschenden und für die Umsetzung der WISS 2030, unserer Wissenschafts- und Innovationsstrategie“, betont Forschungslandesrätin Daniela Gutschi. „Mit den neuen Zentren setzen wir ein starkes Signal für Kooperationen. Führende Forschungseinrichtungen bündeln ihre Stärken, arbeiten an Lösungen für aktuelle Herausforderungen – und investieren damit in Salzburgs Zukunft.“

Auch Walter Haas, Geschäftsführer von Innovation Salzburg, sieht darin einen entscheidenden Standortfaktor: „Forschung macht Regionen stark. Sie bringt neues Wissen in die Wirtschaft, schafft Innovationen und zieht Talente und Unternehmen an. Damit sind die neuen Forschungszentren ein echter Standortmotor für Salzburg und wir freuen uns sehr, sie in der Entwicklungsphase begleitet zu haben.“

Fünf neue Zentren für Salzburg

Insgesamt fünf Projekte konnten sich auf EU-Ebene durchsetzen. Sie werden in den kommenden drei Jahren realisiert und von der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH (aws) abgewickelt. Die Finanzierung erfolgt zu 80 Prozent über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und zu 20 Prozent durch das Land Salzburg.

  1. AI-BOOST – KI für Heilung und Regeneration
    Voller Name: AI-Based mOlecular mechanism Of muskulo-Skeletal regeneration
    Paracelsus Medizinische Universität Salzburg & Universität Salzburg
    Das Zentrum nutzt Künstliche Intelligenz, um molekulare Mechanismen der Regeneration von Knochen, Sehnen und Knorpel zu erforschen. Ziel ist es, neue Therapieansätze für schwer heilende Verletzungen des Bewegungsapparats zu entwickeln.
  2. Green Engineering – Nachhaltige Materialien und Kreislaufwirtschaft
    FH Salzburg & iSPACE plus GmbH
    Hier entstehen innovative Verfahren zur Nutzung biogener Rohstoffe, um kreislauffähige Prozesse in der Region zu fördern – von nachhaltigen Verpackungen bis zu neuen Dämmstoffen. So wird die regionale Kreislaufwirtschaft gestärkt und CO₂ reduziert.
  3. Smart Tourism Hub – Intelligenter Tourismus
    Voller Name: Smart Tourism Hub: Transferzentrum für daten-basierte, nachhaltige Mobilität, Erlebnis & Innovation
    Salzburg Research & iSPACE plus GmbH
    Dieses Zentrum entwickelt eine intelligente Dateninfrastruktur für den Tourismus. Durch die Verknüpfung von Mobilitäts-, Sensor- und Echtzeitdaten sollen ökologische Nachhaltigkeit, Sicherheit und Servicequalität für Gäste und Einheimische verbessert werden.
  4. Cybersecurity FTZ – Sichere Künstliche Intelligenz
    Voller Name: Cybersecurity – FTZ für datenbasierte Evaluierung von Sicherheits- und Privacy Technologien
    FH Salzburg & Universität Salzburg
    Hier werden Schutzmechanismen für KI-Systeme und datengetriebene Geschäftsmodelle erforscht. Ziel ist es, Risiken wie Manipulationen oder Datenschutzverletzungen zu erkennen und abzusichern, um sichere Anwendungen in Unternehmen zu ermöglichen.
  5. Privacy Engineering Center – KI und Datenschutz
    FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences & Salzburg Research
    Das Zentrum widmet sich der Forschung an vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz. Es zeigt, wie Datenschutz und Innovation Hand in Hand gehen können und macht so „Privacy by Design“ zu einem Standortvorteil für Europa.

EU-Förderung als Hebel für Innovation

„EFRE-Mittel sind ein Schlüssel, um die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit in Salzburg gezielt zu fördern“, erklärt Astrid Mayr, Leiterin der Wirtschafts- und Forschungsförderung im Land Salzburg. „Gerade in Zeiten von Sparpaketen nutzen wir die Chance, gemeinsam mit der EU in Zukunftsthemen zu investieren.“

Tanja Spennlingwimmer, Geschäftsfeldleiterin IP Management, Deep Technologies und Entrepreneurship bei der aws, ergänzt: „Die enge Kooperation zwischen Salzburg und Vorarlberg zeigt, wie regionale Stärken im europäischen Kontext gebündelt und Synergien geschaffen werden können. Mit den nun abgeschlossenen Ausschreibungen im Rahmen des EFRE-Programms 2021–2027 können vier neue Forschungs- und Transferzentren (FTZ) in Salzburg und ein bundesländerübergreifendes Zentrum initiiert werden. Wir freuen uns als Abwicklungsstelle Salzburg und Vorarlberg bei der Umsetzung der neuen Forschungs- und Transferzentren zu unterstützen und so einen aktiven Beitrag zur Stärkung regionaler Innovationskraft zu leisten.“

Forschung als Standortstrategie

Forschung ist weit mehr als akademische Theorie – sie schafft neues Wissen, neue Produkte, Arbeitsplätze und Wohlstand. Forschung sorgt dafür, dass Betriebe wettbewerbsfähig bleiben, medizinische Behandlungen besser werden, Energie effizienter genutzt wird und der Alltag sicherer und nachhaltiger wird. Regionen, die aktiv in Wissenschaft und Innovation investieren, ziehen Fachkräfte, Unternehmen und Kapital an – und werden so krisenfester und lebenswerter. Deswegen hat Salzburg eine Wissenschafts- und Innovationsstrategie, die WISS 2030, die Schritt für Schritt umgesetzt wird. Die Förderung der fünf Transferzentren ist Teil davon.

„Alle Forschungszentren befassen sich mit Schlüsseltechnologien, bei denen weltweit ein Innovationswettlauf im Gang ist“, so Landesrätin Gutschi. „Es ist wichtig, dass wir auch vor Ort in Salzburg Kompetenzen aufbauen und die wirtschaftliche Resilienz unserer Region stärken.“

Hintergrund: IBW/EFRE & WISS 2030

Über IBW/EFRE & JTF

Das EU-Förderprogramm IBW/EFRE & JTF (Investitionen in Beschäftigung und Wachstum / Europäischer Fonds für regionale Entwicklung / Just Transition Fund) unterstützt Innovation, Forschung und nachhaltiges Wachstum in den Regionen Europas. Ziel ist es, wirtschaftliche Unterschiede auszugleichen, Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu fördern. Mit diesen Mitteln werden Projekte unterstützt, die Produktivität, Nachhaltigkeit und Lebensqualität erhöhen – insbesondere durch Forschung, Technologie und Innovation.

Mehr Informationen: www.efre.gv.at

Über die WISS 2030

Die Wissenschafts- und Innovationsstrategie des Landes Salzburg (WISS 2030) definiert klare Ziele, um Forschung und Innovation im Land gezielt auszubauen. Sie setzt auf intelligente Spezialisierung in fünf Themenfeldern mit hohem Zukunftspotenzial und stärkt damit die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Salzburg. Die fünf neuen Transferzentren leisten einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der WISS 2030.

Mehr Informationen: www.salzburg.gv.at/themen/forschung/wiss-2030

Bilder

WISS Forschungsbrunch

v. l. Tanja Spennlingwimmer (aws), LR Daniela Gutschi (Land Salzburg), Astrid Mayr (Land Salzburg), Walter Haas (Innovation Salzburg), Foto: Innovation Salzburg/Benedikt Schemmer

WISS Forschungsbrunch

v. l. Manfred Tscheligi (Universität Salzburg), Tanja Spennlingwimmer (aws), Frank Pallas (Universität Salzburg), Dirk Strunk (PMU), Elisabeth Häusler (Salzburg Research), Thomas Schnabl (FH Salzburg), Daniela Gutschi (Land Salzburg), Martin Schäler (Universität Salzburg), Thomas Prinz (iSPACE plus GmbH), Günther Eibl (FH Salzburg), Astrid Mayr (Land Salzburg), Walter Haas (Innovation Salzburg), Foto: Innovation Salzburg/Benedikt Schemmer

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