
In Kooperation mit dem KSÖ Sicherheitsforum Digitale Wirtschaft hat das Beratungsunternehmen KPMG rund 550 heimische Firmen Anfang des Jahres zu ihren Erfahrungen mit Cyberkriminalität sowie -sicherheit befragt. Die Ergebnisse dieser Studie am Mittwoch, 18.5., der FH Salzburg in Kooperation mit Innovation Salzburg präsentiert.
„Die Ergebnisse zeigen deutlich, wie groß der Druck von Cyber-Kriminellen auf die heimische Wirtschaft ist. Gleichzeitig sind viele Betriebe schon gut darauf vorbereitet und betrachten solche Attacken als normales Tagesgeschäft“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Weiters: „Angriffe auf die digitale Struktur von Unternehmen stehen heute auf der Tagesordnung, diese Erfahrung mussten wir auch in Salzburg schon mehrmals machen. Auch für kleine und mittelständische Betriebe ist es unerlässlich, umzudenken und sich vor dieser Bedrohung zu schützen.“
Gewappnet gegen Angriffe
71 Prozent der befragten Unternehmen stufen Phishing, also Betrugsversuche mit beispielsweise gefälschten Emails, als normales Tagesgeschäft ein. Die Studienautoren orten bei solchen Herausforderungen eine gewisse „Coolness“ in den Firmen und sehen, dass diese gut darauf vorbereitet sind. 83 Prozent fühlen sich im Fall eines Angriffs gewappnet und vertrauen ihren Schutzmaßnahmen. Gleichzeitig sieht jedes zweite Unternehmen Erpressung mit Datenlecks als besondere Herausforderung, so einige Eckpunkte der Umfrageergebnisse.
Fachkräfte schwer zu finden
Sorgen bereitet rund drei Viertel der Unternehmen die Personalsuche bei IT und Security-Experten. Fast die Hälfte der Unternehmen (43 Prozent) benötigt für die Suche eines Mitarbeiters mindestens vier bis sechs Monate.
Ukraine-Krieg reicht bis in Unternehmen
Cyber-Angriffe durch staatlich unterstützte Akteure nehmen laut der Studie an Bedeutung zu. Mehr als die Hälfte der Unternehmen sieht das so. Zudem werden Konflikte wie der Krieg in der Ukraine auch virtuell ausgetragen. „Unternehmen werden die Ausläufer von Schadsoftware zu spüren bekommen, die ursprünglich zur Austragung eines Konfliktes entwickelt wurde. Beispielsweise Malware auf ukrainischen Computersystemen. Dieser Krieg wird also jenen schaden, die sich bisher nicht gegen Cyberattacken geschützt haben“, so Robert Lamprecht von KPMG.
Hohe Schadenssummen
Cyber-Kriminalität ist oft mit sehr hohen Kosten verbunden wie die Studie „Cyber-Security in Österreich“ belegt. Ein Zehntel der befragten Firmen verzeichnete Schäden in der Höhe von bis zu 500.000 Euro, 46 Prozent berichten von Schadensummen von bis zu 10.000 Euro.
Ergebnisse der Studie im Überblick
- 67 Prozent der Unternehmen wurden bereits Opfer einer Cyberattacke.
- 20 Prozent berichten, dass bei ihnen durch Cyberkriminelle finanzieller Schaden entstanden ist.
- 51 Prozent der Angriffe waren Phishingattacken.
- 70 Prozent wurden auf einen Cyberangriff durch eigene Mitarbeiter aufmerksam.
- 71 Prozent verzeichnen einen Anstieg des Cyber-Security-Budgets.
- 65 Prozent investieren nach einer Cyberattacke in zusätzliche Security-Tools.
- 40 Prozent beschäftigen ein bis zwei Mitarbeiter für Cyber-Security.
- 83 Prozent vertrauen ihren Schutzmaßnahmen im Fall eines Angriffes.
- 97 Prozent binden externen Dienstleister in die technische Vorfallsbehandlung ein.
Zur Studie:
Cyber Security in Österreich 2022
Quelle: Landeskorrespondenz
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